Aus dem Schulleben

Hart am Limit

Alkoholprävention an der Staatlichen Realschule Burgkunstadt

HaLT Alkoholprävention Theater


Wegen seiner gefährlichen Wirkungen wäre Alkohol als Medikament verschreibungspflichtig und fiele unter das Betäubungsmittelgesetz. Da Alkohol aber dem Lebensmittelrecht zugeordnet wird ist sein Konsum legal – als Teil unserer Alltagskultur bei vielen Anlässen nahezu obligatorisch. Das hat Folgen für die Gesellschaft; zehn Millionen Menschen in Deutschland gelten als behandlungs- und beratungsbedürftig. Markus Salinger, Oberarzt der Suchtklinik am Bezirkskrankenhaus Bayreuth, sagt unmissverständlich: „Alkohol ist eine Droge.“ Es gibt keinen Unterschied zwischen Alkohol und dem, was man landläufig unter Drogen versteht, also Kokain, Heroin, Cannabis. Alkohol ist genau das auch: eine Droge.

Wenn die Gesellschaft also dafür sorgen will, dass Heranwachsende nicht in den Teufelskreis der Alkoholsucht geraten, braucht es eine gute Suchtprävention auch in der Schule. An der Staatlichen Realschule Burgkunstadt gab es zu diesem Zweck eine Theatervorstellung für die achte Jahrgangsstufe. Das Theater „Chapeau Claque“ spielte das Klassenzimmerstück „Limit“. Die Finanzierung der Veranstaltung wird durch „HaLT-Hart am Limit“ im Landkreis Lichtenfels mit Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege gefördert.

Die Schauspieler Lea und Felix von Chapeau Claque zeigten in Spielszenen den Absturz eines Jungen durch Alkoholmissbrauch – dabei wurde die Geschichte rückwärts erzählt. Zwischen den Szenen waren die Schüler gefordert, sie beantworteten Fragen und analysierten das Gezeigte. Erfreulich waren hier die große Aufmerksamkeit, das rege Interesse und das schon vorhandene Wissen der Schüler zum Thema Alkoholkonsum. Alkohol hat viele negative physische und psychische Auswirkungen und weil Drogen in das Belohnungssystem eingreifen (man fühlt sich im ersten Moment besser oder zumindest so, wie man es gerne hätte), greift man immer wieder zum Alkohol.

Es bleibt zu hoffen, dass die gelungene Veranstaltung bei den Schülern nachwirkt. Sie war ein wichtiger Baustein, um Jugendliche vor den Gefahren des Alkohols zu schützen. Baustein deswegen, weil die ganze Gesellschaft und besonders die Familien in der Suchtprävention gefragt sind. Ein nigerianisches Sprichwort bringt das gut zum Ausdruck: „Um ein Kind aufzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf.“

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